Ein Fassadenmaterial schützt das Gebäude und verleiht ihm seine charakteristische Erscheinung als Ausdruck der architektonischen Haltung. Heutzutage wählen Architekten oft gewellte oder gefräste Faserzementplatten, um plastische und lebendige Fassaden zu schaffen. Diese Platten erzeugen Bewegung und spielen mit Licht und Schatten wie textile Elemente. Die Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten wird dabei immer weiter erkundet. Früher repräsentierten gewellte Faserzementplatten Modernität und Schlichtheit, indem sie sich von protzigen Materialien abhoben. Heute bieten sie Architekten neue Möglichkeiten, um Gebäude harmonisch in ihre Umgebung einzufügen und zugleich ihre individuelle Wirkung zu entfalten.
Das vorliegende Heft trägt den Titel "Im Rhythmus", da jedes Projekt auf den folgenden Seiten darauf abzielt, dass das Gebäude sich in den Rhythmus seiner Umgebung einfügt und gleichzeitig seine individuelle Wirkung entfaltet.
Zürich wächst. Auf dem Zwicky-Areal in Dübendorf entstand mit dem klangvollen Namen Riedgarten eine von vielen neuen Siedlungen im boomenden Glatttal. Im Spannungsfeld zwischen industrieller Vergangenheit und urbaner Zukunft versuchen die Bauten von Localarchitecture im unübersichtlichen Kontext architektonisch zu vermitteln.
Ein Einkaufszentrum aus den 1970er-Jahren wurde saniert und erweitert. Die neue Bekleidung spielt mit der Erinnerung an den ursprünglichen Zustand, der Transparenz und der textilen Anmutung.
Das Dorf Turbenthal liegt in einer waldreichen Gegend. Coon Architektur erweiterte ein Wohnhaus für ein junges Paar. Der Neubau ist wie ein kleiner Bruder des bestehenden Hauses gestaltet, jedoch mit reduzierter Fassade. Es ist ein eigenständiger Holzbau mit grauen Faserzement-Wellplatten an Dach und Seitenwänden. Wenige Fenster- und Türöffnungen schaffen ein geschütztes Ambiente.